Windenergieanlage im Hamburger Hafen (©Marvin für Adobe Stock)
Zur Unterstützung des Artenschutzes im Rahmen der Erneuerung von Windenergieanlagen im Hamburger Hafen kommt das hochmoderne AVES Wind Monitoring zum Einsatz. Das KI-gestützte System, entwickelt von ProTecBird, wird während der Frühjahrs- und Herbstmonate automatisch wertvolle Daten über Zugvögel erfassen.
Im Rahmen der Planungen für die Realisierung von Windenergieanlagen an neuen Einzelstandorten im Hamburger Hafen intensivieren die Hamburg Port Authority (HPA) und die Hamburger Energiewerke (HEnW) ihre Anstrengungen, erneuerbare Energien weiter auszubauen. Das im Jahr 2024 gegründete Joint Venture „Erneuerbare Hafenenergie Hamburg GmbH“ hat das Ziel, die Dekarbonisierung des Hafens durch Photovoltaik- und Windkraftanlagen maßgeblich voranzutreiben. Auch die Unternehmen TESA und Hamburg Wasser, die als Großverbraucher eigene Windkraftanlagen im Hafen realisieren wollen, unterstützen dieses Vorhaben maßgeblich. Im Zuge dieser Projekte wird auch das sogenannte Repowering geprüft – der Austausch älterer Windenergieanlagen (WEAs) durch leistungsstärkere und effizientere Anlagen.
Die bestehenden Windenergieanlagen im Hamburger Hafen sollen durch modernere, leistungsstärkere und damit höhere Anlagen ersetzt werden, um die Energiegewinnung zu steigern. Dieser technologische Fortschritt bringt jedoch Herausforderungen für den Artenschutz mit sich. Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) sieht ein erhöhtes Kollisionsrisiko für Zugvögel, die das Hafengebiet passieren.
Um mögliche Gefahren für den Vogelzug im Zusammenhang mit erhöhten WEAs im Hamburger Hafen zu erfassen, wurde ProTecBird beauftragt, sieben AVES Wind Monitoring Systeme zu installieren. AVES Monitoring sammelt und analysiert avifaunistische Daten und soll während der Frühjahrs- und Herbstmonate automatisch Daten zu Anzahl, Flughöhe, Flugrichtung und -aktivität der ziehenden Vögel erfassen. Die erhobenen Daten sind essenziell für die Risikobewertung und die Optimierung des Artenschutzes im Zusammenhang mit der Planung des Windkraftausbaus im Hamburger Hafen.
„Mit AVES Wind Monitoring schaffen wir eine wichtige Grundlage, um den Schutz von Zugvögeln im Hamburger Hafen mit dem Ausbau der Windenergie zu vereinen“, meint Esther Clausen, Artenschutzbeauftragte von ProTecBird „Die Technologie von ProTecBird ermöglicht eine detaillierte und automatisierte Erfassung der Vogelzugaktivitäten und hilft dabei, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. So können wir nicht nur wertvolle Daten für die Planung und Umsetzung des Repowerings liefern, sondern auch sicherstellen, dass der Artenschutz im Hafen an erster Stelle steht.“